Lieber Opa,
als ich meinen Mann kennen gelernt habe, habe ich sehr
bedauert, dass er dich und du ihn nicht mehr habt kennenlernen können. Ich bin
mir sehr sicher, dass du ihn gemocht hättest. Ihr hättet Stundenlang irgendwo
gesessen und euch unterhalten – über Gott und die Welt – und ihr hättet nicht
gemerkt, dass die anderen schon völlig wo anders sind. Mit meinem Mann und
Flohs Frau hätten wir euren Wohnzimmertisch definitiv erweitern müssen, das
wären Familienessen gewesen.
In den letzten Jahren habe ich mich dann oft gefragt, was du
davon gehalten hättest, dass mein Mann katholisch ist, dass wir in einer
katholischen Kirche geheiratet haben, dass die Trauung katholisch-ökumenisch
war. Ich weiß, dass du nicht in diesen Kategorien gedacht hast, dass du Mama
und Papa auch getraut hast, obwohl Mama katholisch ist. Aber trotzdem habe
ich mir diese Frage schon widerholt gestellt. Ich werde wohl Mama und auch Papa
mal fragen müssen, was du damals zu dieser ‚Mischehe‘ gesagt hast. Oder welcher
Konfession Oma angehört hat, als du sie kennen
gelernt hast. Ein bisschen in der Familiengeschichte herumstochern. Das
mag ich.
Liebste Grüße
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